Wenn das mal nicht der nächste Pflichtkauf ist. Als begeisterter Tom Waits Fan, hat mich dessen Verehrung der Beatniks, allen voran Jack Kerouac, sehr früh in deren geistiges Werken eingeführt. Diese graphische Novelle hier folgt, wie man sich denken kann, maßgeblich den drei Galeonsfiguren der Beat Generation: Allen Ginsberg, William S. Burroughs und Jack Kerouac. Und wer jetzt keinen blassen Dunst davon hat wovon ich überhaupt rede, für den hab ich noch einen alten zusammenfassenden Artikel zu Kerouac, On The Road und der Beat Generation, der damit auch endlich mal einen Zweck erfüllt.
Kerouac war ein US-Amerikanischer Schriftsteller frankokanadischer Abstammung, der seine Hochphase Ende der 50er mit dem Buch “On The Road” (Unterwegs) hatte. Aus dem Nobody wurde über Nacht der “König der Beat Generation”. Insgesamt veröffentlichte er in seinem recht kurzen Leben 17 Bücher, von denen allerdings keines an den Erfolg von On the Road heran kam.
Kerouacs Schreibstil war von einer unverfälschten und spontanen Wortwahl geprägt, die ihm zwar einerseits zu großem Erfolg verhalf, andererseits von der Presse aber als abgewrackt missinterpretiert wurde und in den Jahren nach ‘57 als eine Art Jugendkultur geradezu inflationär kommerzialisiert wurde. Bis in die späten 60er baute Kerouac immer mehr ab, bis er schlussendlich ‘69 von Alkohol und Drogen gebeutelt verstarb.
Beat Generation
Die Anhänger dieser Generation wurden Beatniks genannt, ihre Hauptvertreter waren neben Kerouac noch William S. Borroughs (Naked Lunch), Allen Ginsberg (Howl) und Gregory Corso (Bomb). Den Begriff führte Kerouac selbst ein, in Anlehnung an John Clellon Holmes Manifest “This is the beat generation”. Im Prinzip lässt sich eben diese Generation, deren Leitbild sich aus der Ablehnung des amerikanischen Mainstreams, dem Experimentieren mit Drogen, alternativem Sex und östlicher Spiritualität zusammensetze, als Prototyp der modernen Subkulturen bezeichnen. Oft wurde diese Gruppe von Schriftstellern auch als hedonistische Bohème umschrieben.
On The Road
Kerouac schrieb das Manifest zum Buch eigentlich schon 1951, innerhalb von 3 Wochen auf eine zusammen geklebte Papierrolle. Er konnte allerdings keinen Verleger dafür finden, daher wurde es erst 1957 veröffentlicht. On the Road, so wie die meisten Werke von Kerouac, war ein semi-autobiografisch geprägtes Werk. Die Story zehrte von den Geschichten, die er maßgeblich auf dem Beifahrersitz des Autos seines guten Freundes Neal Cassady, der im Buch von Dean Moriarty charakterisiert wird, erlebte. So übersetzte Kerouac fast alle wichtigen Charaktere der Beat Generation bzw. generell aus dieser Zeit in literarische Figuren seines Romans.
Die Story dreht sich um den jungen Italo-Amerikaner Sal Paradise (Jack Kerouac), der per Anhalter eine Reise nach Denver zurücklegt um seinen alten Kumpel Neal Cassady zu besuchen. In einer zentralen Aussage zum Plot des Romans heisst es: “with the coming of Dean Moriarty began the part of my life you could call my life on the road.” Unterwegs durch die Staaten und Mexiko entstehen zahlreiche Geschichten um Frauen, Drogen und Bebop (der damalige Underdog im Jazz-Genre). Was zuerst trivial klingt, findet in den konservativ geprägten 50er Jahren seine große Bedeutung im nonkonformistischen Lebensgefühl der jugendlichen Außenseiter.
Bedeutung
“On the Road” ist der Prototyp des Road Movies, oder wenn man so will, des Road Romans. Kerouac malte damit die ersten Blaupausen für Werke wie Hunter S. Thompsons “Fear and Loathing” oder Filme wie “Easy Rider” auf. Die Ergüsse der Beat Generation stellen bis in die heutige Zeit eine große Inspiration für Künstler aller Art dar. Zu den bekanntesten gehören u.a. Bob Dylan und Tom Waits. Ein Stück weit war “On the Road” der Startschuss zur Entwertung des Mainstreams und das weniger mit großen Worten, als viel mehr mit der emotionalen Vermittlung eines alternativen Lebensgefühls.
Auf Anfrage und weil es auch einfach cool ist, hier eine Seite, die bis unter die Decke mit Designperlen der Gigposter Szene vollgestopft ist. Schade, dass man solche Fetischobjekte in Deutschland eher selten hängen sieht. GigPosters.com hat nicht nur eine sehr umfangreiche Bilder Datenbank, sondern kann auch mit Informationen glänzen, wie dem Namen des Designers oder des Studios und sich bei Gefallen prompt alle Objekte des jeweiligen anzeigen lassen. Neben der Galleriefunktion kann man unter Classified ausserdem diverse Poster direkt bei den Designern erwerben, zudem gibt es einen Merchandise Shop, der u.a. mit supercoolen Playing Cards bestückt ist:
This site is dedicated to the artists, designers and musicians who create amazing gig posters to advertise shows and events. I am pleased to host this site for the world to see all of the amazing art and dedication to promote the music scene.
Ich könnte da jedenfalls ewig abhängen. Netter Nebeneffekt ist im übrigen, dass die Suchfunktion auch über die Begleitbands arbeitet und man so auch informiert wird wer mal mit wem getourt ist, gerade gesehen bei Nirvana und den Violent Femmes (und letztere stehen auf dem Plakat über Nirvana).
Um dem Ganzen jetzt noch die Krone aufzusetzen, beschränkt sich das Angebot nicht auf modernere Geschichten, sondern reicht mindestens bis in die 60er zurück, siehe: Zeppelin, Pink Floyd, Cash, Beatles oder Wasauchimmer.
Das erinnert mich daran, dass mein bester Kumpel auf dem Weg zu einem Janus Konzert mal ein passendes Maskottchen aus der Alufolie seines Döners gebaut hat, komplett mit satanischer Pommmesgabel. Das Ding stand wochenlang in meinem Auto herum, ganz zum Nachteil des allgemeinen Aromas in der Fahrgastzelle. Schöne Jugend, wo bist du hin.
Ok, bevor die Nostalgie mich ganz verschlungen hat, gibt es jetzt eine kleine Bastelanleitung für das ganz eigene Metalmonster, und das ist einfach nur cool.
Das wurde aber auch mal Zeit, dass ich was über Dax Riggs schreibe, der hier in Europa leider viel zu wenig Fame hat.
Dax Riggs ist ein US amerikanischer Musiker, der sich seit den 90ern durch unzählige Bandprojekte geschleppt hat. Einige davon möchte ich im Kurzen mal hier vorstellen. Für zusätzliche Info, Fotos, Diskographien, MP3s und tonnenweise Bottleg und Live Material, empfehle ich die Fan Seite SkeletalCircus.com, in deren Forum auch regelmäßig Aufnahmen von Live Gigs geposted werden.
Acid Bath:
„Dying felt so god damn good today“
Acid Baths Musik wurden viele verschiedene Genrebetitelungen nachgesagt, wenn man den Definitionen glauben schenken möchte handelt es sich hier um eine Art Sludge/Doom/Death/Psychedelic-Metal-Hardcore-Punk-Band. Tatsächlich lassen sich all diese Merkmale in unterschiedlichen Ausprägung in den Songs wieder finden.
Die Band existierte zwischen 1991 und 1997, angefangen hatten sie mit dem Namen Golgotha unter dem sie ein Demotape namens Wet Dreams Of The Insane veröffentlichten. Neben diversen Demos und Compilations zählt die Discographie von Acid Bath leider nur zwei Alben, von denen ich Paegan Terrorism Tactics mal als Sahnestück bezeichnen würde.
1997 löste sich die Band, nach dem Tod des Bassisten Audie Pitre auf. Bei SkeletalCircus gibt es Videos diverser Liveshows zum Download.
Agents Of Oblivion:
„It’s only the end of the world again“
Zwischen den zwei Projekten, rief Riggs auch noch Daisyhead & The Mooncrickets ins leben, von denen es allerdings maßgeblich qualitativ miserable Aufnahmen gibt. Agents Of Oblivion fuhren schon einen wesentlich melodischeren Stil als Acid Bath. Ihr Können stellten sie leider nur auf einer einzigen Self Titled Platte unter Beweis, generell blieb die Band nur ein Jahr zusammen.
Skeletal Circus hat die beiden frühen Demos der Band, allerdings funktionieren bei der zweiten die Links nicht mehr.
Deadboy & The Elephantmen
„Stop, I’m already dead“
Womit wir zu meinem Lieblingsprojekt kommen. Obwohl Acid Baths Werke im subkulturellen Untergrund relativ großen Anklang fanden, gelang Riggs erst mit Deadboy & The Elephantmen der „Durchbruch“, so schaffte es das Projekt aus den kleinen Clubs und Kneipen auf die Bühnen von Lollapalooza, Austin City Limits und Bonnaroo. Zudem fand Henry Rollins später großen Gefallen an der Band, weswegen er sie in seiner Radio- und Fernsehshow publik machte. Die erste Platte „If This Is Hell, Then I’m Lucky“ (2002) blieb noch weitestgehend unbekannt, ich selbst musste sie mir einschiffen lassen (signiert Baby), in Deutschland kann man sie bis Heute nicht kaufen. Das ist auch der Grund, warum „We Are Night Sky„, das 2006 erschienene zweite Full Lenght Album oft als Debut bezeichnet wird.
Das absolute musikalische Meisterstück der Band ist für mich immer noch der Titel „Song With No Name“ vom ersten Album, hier in der Demo Version, die leider gegen das Original wegen den fehlenden doomigen Gitarren vor dem Refrain abstinkt, aber trotzdem extrem hörenswert ist.
Als ihren größten Hit würde ich allerdings „Stop, I’m Already Dead“ bezeichen.
Die komplette Demo des ersten Albums, die mehr wie eine Acoustic Version des Originals ist, steht bei Skeletal Circus zum kostenlosen Download bereit, sowie einige andere Demos und die 2004er EP Song Mechanism, deren Tracks in neuer Qualität auch alle auf We Are Night Sky enthalten sind.
Solo
„Maybe You’re Dead And You Just Don’t Know“
Alleine war Dax Riggs eigentlich schon seit den späten 90ern immer mal wieder nebenher unterwegs, oft unter dem Namen T-Daks & His White Plastic Soul, Platte gab’s allerdings nur eine offizielle unter dem Titel We Sing Of Only Blood Or Love (2007). Der Titel Living Is Suicide von eben dieser Scheibe wurde sogar als Song Of The Day bei NPR gefeatured. Auf älteren Live Aufnahmen, die sich im Forum von Skeletal Circus ausgraben lassen, finden sich ausserdem sehr coole Coverversionen, so z.B. von Nick Drakes Been Smokin‘ Too Long oder Wave Of Mutilation von den Pixies. 2007 tourte Riggs zusammen mit den Queens Of The Stone Age, im letzten Jahr spielte er einige Konzerte mit The Kills. Für Europa hat es bisher leider nicht gereicht.
Für Die-Hard Fans hat Skeletal Circus zusätzlich noch die Demo „The Skeletal Circus Derails“ von Daisyhead & The Mooncrickets und das urige Golgotha Tape.
Das hier ist ein großartiges Buch über die beeindruckende Vinyl Sammlung von Peter Bastine und Alessandro Benedetti, die mich vor Neid platzen lässt. Besonders nett ist, dass man das ganze Teil online durchblättern kann. Ansonsten ist das einfach eine Frechheit, ich fühle mich erniedrigt und wertlos.
Ein Design Student namens Alex Cornell hat allerhand Kram für ein hypothetisches Wes Anderson Film Festival designed, die einfach nur fantastisch sind und großartig die zeitlose Strangeness von Andersons Filmen imitieren. Das einzig traurige daran ist, dass es dieses Festival nicht gibt und ich mich wahrscheinlich noch ordentlich gedulden kann bis man das nächste Project von Anderson bei uns zu sehen kriegt. Ich hatte schonmal einen Link zu der Neuigkeit gepostet, dass der Herr gerade mit Jarvis Cocker an dem Animationsfilm The Fantastic Mr. Fox arbeitet.
Ryan Dombal hat hierzu ein sehr treffendes Kommmentar abgegeben: „There is no way this will suck.“
Yeah, bei Flickr gibt’s ein Album voller Musik Klassiker, deren Cover zu alten Taschenbucheinbänden umgestaltet wurden. Ein sehr schönes Understatement zur Bedeutung der Genrevorreiter. Ich hab mal auf die Schnelle einen Tom Waits beigesteuert und meine Lieblinge gepostet, den Rest gibt es hier zu sehen.
Jetzt kommt wieder einer meiner ultimativ wegweisenden und trendgebenden Top 5’sss, die mal raus muss, weil ich den Sommer schon fast spüren kann. Das macht sich unter anderem dadurch bemerkbar, dass mir das neue „Soap&Skin“ Album saugut gefällt, aber gerade vom Feeling her garnicht schmecken mag. Daher die Top5 der Songs, die das Fahrradfahren schmissiger, das Biertrinken in der Hängematte im Garten cooler und das Rumhängen am See geselliger machen. Ein hoch auf die Orte, die mich wegbringen vom Minipimmel-Matchboxauto-Pulk in den Straßen der Stadt.
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